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Halluzination ist unvermeidlich: Eine angeborene Einschränkung von großen Sprachmodellen

Große Sprachmodelle (LLMs) haben die Welt der künstlichen Intelligenz, insbesondere die Verarbeitung natürlicher Sprache, revolutioniert. Sie bieten umfangreiche Wissensdatenbanken und können kohärente, kontextbezogene Texte generieren, was sie zu einem wertvollen Werkzeug in Forschung, Industrie und Gesellschaft macht.

Ein wesentliches Problem dieser Modelle ist jedoch die „Halluzination“ – die Generierung plausibler, aber faktisch inkorrekter oder unsinniger Informationen. Eine Studie beleuchtet, warum Halluzinationen ein unvermeidliches Merkmal von LLMs sind und welche praktischen Implikationen dies hat.

Unvermeidlichkeit der Halluzination

Die Forschung zeigt, dass es unmöglich ist, Halluzinationen bei LLMs vollständig zu eliminieren. Halluzinationen entstehen, wenn ein LLM versucht, Ausgaben einer berechenbaren Funktion nachzubilden, dabei aber scheitert. Diese Diskrepanz zwischen der Leistung des LLMs und der „korrekten“ Funktion tritt aufgrund der inhärenten Beschränkungen des Lernens und der Modellierung durch LLMs auf.

Praktische Auswirkungen

  1. Einsatz in der realen Welt: Da LLMs in der realen Welt unweigerlich halluzinieren, muss ihr Einsatz sorgfältig überwacht werden. Insbesondere in sicherheitskritischen Anwendungen sollten LLMs nicht ohne menschliche Überwachung eingesetzt werden.
  2. Entwurf von Halluzinationsminderern: Die Studie diskutiert Mechanismen und Wirksamkeit vorhandener Strategien zur Minderung von Halluzinationen. Diese Erkenntnisse sind entscheidend für die sichere Implementierung und Nutzung von LLMs in praktischen Anwendungen.
  3. Bewertung der Modelle: Die unvermeidliche Natur der Halluzination wirft wichtige Fragen bezüglich der Bewertung und des Vergleichs verschiedener LLMs auf. Modelle sollten nicht nur nach ihrer Effizienz, sondern auch nach ihrer Anfälligkeit für Halluzinationen und ihrer Fähigkeit, diese zu minimieren, bewertet werden.

Fazit

Diese Untersuchung liefert wichtige Erkenntnisse über die Grenzen von LLMs und betont die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Forschung in diesem Bereich, um die Sicherheit und Zuverlässigkeit dieser Technologien zu gewährleisten. Die Erkenntnis, dass Halluzinationen ein grundlegendes Merkmal von LLMs sind, ist ein entscheidender Schritt, um die Risiken im Umgang mit dieser mächtigen Technologie zu verstehen und zu minimieren.

Rechtsanwalt Jens Ferner (Fachanwalt für IT-Recht & Strafrecht)

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Rechtsanwalt Jens Ferner (Fachanwalt für IT-Recht & Strafrecht)

Ich beschäftige mich intensiv im technologischen Bereich mit Fragen der Softwareentwicklung, KI und Robotik - nicht nur als Jurist, sondern eben auch selbst als Entwickler. In diesem Blog teile ich Inhalte vor allem rund um Robotik bzw. Roboterrecht und ergänzend zum Thema KI. Von mir werden Unternehmen im gesamten IT-Recht beraten und vertreten.