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KI-Textgeneratoren als Dual-Use-Technologie?

In der Studie „Dual-use implications of AI text generation“ von Julian J. Koplin wird das Konzept von KI-Textgeneratoren als Technologien mit doppeltem Verwendungszweck (Dual Use) ausführlich beleuchtet.

Der Autor argumentiert, dass KI-Textgeneratoren sowohl legitime Vorteile als auch potenziell gravierende Missbrauchsmöglichkeiten bieten, wie die Automatisierung der Erzeugung überzeugender Fake News oder die Flutung von Social-Media-Plattformen mit maschinengenerierter Desinformation.

Der Artikel stellt die interessante These auf, dass KI-Textgeneratoren als eine Dual-Use-Technologie konzeptualisiert werden sollten, zieht Lehren aus früheren Debatten über Dual-Use-Forschung in den Lebenswissenschaften und ruft zu einer engeren Zusammenarbeit zwischen Ethikern und der Machine-Learning-Community auf, um die Dual-Use-Implikationen von KI-Sprachmodellen zu adressieren.

Was bedeutet Dual Use in diesem Zusammenhang?

Der Begriff „Dual Use“ bezieht sich auf Technologien, die sowohl für positive als auch für schädliche Zwecke eingesetzt werden können, insbesondere wenn ihre Verwendung für schädliche Zwecke katastrophale Konsequenzen haben könnte. In der Studie wird darauf hingewiesen, dass Dual-Use-Dilemmata entstehen, wenn unklar ist, wie man die Schäden, die durch Missbrauch entstehen können, verhindern kann, ohne gleichzeitig auf die Vorteile der Technologie zu verzichten. Sie umfassen schwierige Fragen zum Ausgleich der Risiken und Vorteile der Entwicklung, Verbreitung und Kontrolle gefährlicher Technologien.

Warum sollten KI-Textgeneratoren als Dual-Use-Technologie konzeptualisiert werden?

Der Artikel argumentiert, dass KI-Textgeneratoren als Dual-Use-Technologie betrachtet werden sollten, weil sie das Potenzial haben, sowohl die menschliche Wohlfahrt zu fördern als auch zu untergraben, abhängig von ihrer Verwendung oder Missbrauch. Beispielsweise könnten KI-Textgeneratoren für legitime Zwecke wie die Zusammenfassung von Texten, Übersetzung oder die Entwicklung besserer Spracherkennungssysteme verwendet werden. Sie könnten auch bei der Erstellung von Patentansprüchen oder bei der Erstellung von E-Mail-Antworten helfen und kreative oder künstlerische Projekte unterstützen.

Andererseits könnte der Missbrauch dieser Technologie ernsthafte Bedrohungen für die Gesellschaft und demokratische politische Institutionen darstellen. KI-generierte Fake News könnten weitreichende und schnellere Verbreitung finden als die Wahrheit, Entscheidungsprozesse verzerren, politischen Zynismus fördern und politischen Extremismus unterstützen. Diese Technologien könnten auch für Astroturfing und ähnliche Zwecke verwendet werden, um den falschen Eindruck zu erwecken, dass eine bestimmte Ansicht weit verbreitet ist, oder um echte Kommentare zu übertönen und einen sinnvollen Dialog unmöglich zu machen.

Fazit

Insgesamt unterstreicht die Studie die Notwendigkeit, die dualen Eigenschaften von KI-Textgeneratoren zu erkennen und die damit verbundenen ethischen und regulatorischen Herausforderungen ernst zu nehmen. Es wird eine tiefere Zusammenarbeit zwischen Ethikern, Forschern und anderen Stakeholdern empfohlen, um diese Herausforderungen effektiv anzugehen und sicherzustellen, dass die Vorteile dieser Technologie realisiert werden können, ohne unnötige Risiken einzugehen.

Rechtsanwalt Jens Ferner (Fachanwalt für IT-Recht & Strafrecht)

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Rechtsanwalt Jens Ferner (Fachanwalt für IT-Recht & Strafrecht)

Ich beschäftige mich intensiv im technologischen Bereich mit Fragen der Softwareentwicklung, KI und Robotik - nicht nur als Jurist, sondern eben auch selbst als Entwickler. In diesem Blog teile ich Inhalte vor allem rund um Robotik bzw. Roboterrecht und ergänzend zum Thema KI. Von mir werden Unternehmen im gesamten IT-Recht beraten und vertreten.